DIE QUAL DER WAHL

  

Mein Traumberuf

Viele von uns erinnern sich noch mit Freude an ihre Kinderzeit. Voller Elan, mit leuchtenden Augen und Herzklopfen in der Brust, erzählten wir jedem, was wir später einmal werden wollen. Dass es nur logisch ist, mit 10 Jahren und erfolgreichem Grundschulabschluss sofort mit der Ausbildung zum Feuerwehrmann zu beginnen, ist ja wohl klar. Natürlich völlig überbewertet, nachdem wir  im Alter von sechs Jahren alle "WAS IST WAS" Bücher diesbezüglich verschlangen und den Finn in seiner Feuerwehrmontur sogar mit verschlossenen Augen in seinen Wimmelbildern wieder fanden. 

Doch manchmal kommt es eben anders, als man es sich vorgestellt hat. Wir erfahren, dass es nach der Grundschule mit anderen Schule weiter geht und irgendwie passt das Feuerwehrrot doch nicht mehr in das eigene Lebenskonzept. Plötzlich heißt es, schwarz ist das neue bunt. Man könnte meinen, es öffnet sich jedes Mal das Tor zur Unterwelt, wenn wir die Schwebetüren des Kleiderschrankes aufziehen und Beelzebub persönlich ist der Modeberater. 

Der Körper verändert sich und die Hormone spielen verrückt. Man hat das Gefühl, dass eigene Gesicht ist ein neu ausgerufenes Kriegsgebiet, gespickt von Minen, die jederzeit nur darauf warten, zu explodieren. Der Feuerwehrmann, die rote Flitzpipe, teilt sich nun seinen Grabplatz in Gedanken mit dem Sandmännchen und den Teletubbies. Es muss etwas Cooleres her!

Dabei gibt es bei der Berufswahl keine Grenzen und so habe ich neulich nach neuen, modernen und zukunftsweisenden Alternativen gesucht und bin auch fündig geworden. Wie wäre es zum Beispiel mit Glückskeksautor? Oder doch lieber Golfballtaucher? Muss es denn so kompliziert sein und was sagen die Kinder dazu? Aufgrund der vielen Fragen, dachte ich mir es wäre gut, noch mal in die Vergangenheit zu reisen und habe mich unserer Zukunft gewidmet: Deutschlands Nachwuchs.

In einem Darmstädter Hort haben sich acht Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren bereit erklärt,  mir ihren Traumberuf zu verraten.

Interview-Partner:

Karl, 9 Jahre - möchte Bauer werden              

Tina,8 Jahre - möchte Lehrerin werden

Finna, 6 Jahre - möchte Friseurin werden

Selli, 10 Jahre - Möchte Friseurin werden

Patrick, 10 Jahre - möchte Pilot werden

Lisa, 6 Jahre - Möchte Tierärztin werden

Jorge, 8 Jahre - möchte Fußballer werden

Nadja, 10 Jahre - möchte Bäckerin werden

Interview mit Patrick - 10 Jahre alt
Redaktion: Was ist dein Traumberuf?
Patrick: Pilot!
Redaktion: Was macht dieser Beruf zu deinem Traumberuf?
Patrick: Man ist immer in anderen Länder.
Redaktion: Wie kommst du auf diesen Beruf?
Patrick: Wir fliegen im Sommer immer weg und einmal durfte ich mit zum Piloten.
Das hat Spaß gemacht.
Redaktion: Was sind die wichtigsten Aufgaben?
Patrick: Fliegen und wissen, wo welcher Knopf ist.
Redaktion: Kennst du jemanden, der diesen Beruf schon ausübt?
Patrick: Ja, mein Onkel.
Redaktion: Hast du schon mal mit jemandem darüber gesprochen?
Patrick: Ja, mit meiner Mama und mit meinem Papa.
Redaktion: Was haben sie dazu gesagt?
Patrick: Ich soll erst mal die Schule fertig machen.
Redaktion: Gibt es etwas zu beachten?
Zum Beispiel: Ist es gefährlich?
Ist es besonders abenteuerlich?
Iist es besonders schwer?
Patrick: Es ist gefährlich, weil man nicht weiß, wann es regnet oder so.
Interview mit Finna - 6 Jahre alt
Redaktion: Was ist dein Traumberuf?
Finna: Friseurin!
Redaktion: Was macht dieser Beruf zu deinem Traumberuf?
Finna: Mhhh ...
Redaktion: Wie kommst du zu diesem Beruf ?
Finna: Weil ich oft zum Friseur gehe und es mir Spaß macht.
Redaktion: Was sind die wichtigsten Aufgaben?
Finna: Menschen begrüßen, Haare schneiden, Haare waschen. Nur föhnen macht immer meine Mama.
Redaktion: Kennst du jemanden, der diesen Beruf schon ausübt?
Finna:

Mein Friseur zu dem ich immer gehe.

Redaktion: Hast du schon mal mit jemandem darüber gesprochen?
Finna: Mit meiner Mama.
Redaktion: Was hat sie dazu gesagt?
Finna: Das ich dann immer ihre Haare schneiden kann.
Redaktion: Gibt es etwas zu beachten?
Zum Beispiel: Ist es gefährlich?
Ist es besonders abenteuerlich?
Iist es besonders schwer?
Finna: Man muss lernen wie man Haare schneidet.

 

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Autor:
Salvatore Fanuli

Fotos:
Bild 1:
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